Prioritäten von FSC zum Plan forestier national 2022

FSC begrüsst die Initiative einer Reflexion zum PFN 2004, sowie den Vorschlag, einen neuen PFN 2022 anzugehen.

FSC möchte einige Prioritäten hervorheben und nicht den ganzen Katalog zu einem neuen PFN an dieser Stelle diskutieren.

  1. Der PFN 2004 wurde zu einem sehr geringen Teil umgesetzt, grösstenteils überhaupt nicht. Eine Analyse des “Warum?”  drängt sich auf.

 

  1. FSC ist nicht bereit, Zeit in einen neuen PFN zu investieren, wenn keine klaren strategischen Konzepte vorliegen, wie  verhindert wird, dass dies sich nochmals wiederholt.

 

  1. Kommunikation” scheint allgemein als “Schlüsselwort” angesehen zu werden, um einen Erfolg bei der Umsetzung der theoretischen Abhandlungen im Wald konkret  verbuchen zu können. Ein Plan für eine verbesserte Kommunikation muss also Inhalt des nächsten PFN sein.

 

  1. Betrachtet man die Laufzeit des angestrebten, neuen PFN (18 Jahre waren es seit 2004) so erwartet FSC (wie wohl auch die meisten anderen Teilnehmer), dass die Ziele im neuen PFN kurzfritig umgesetzt werden. Insbesonders der dramatische Zustand unserer Wälder erlaubt keine weitere Verzögerung. Aller Energie muss in den Aufbau des momentan jungen Waldes, der Zukunftswald für die nächsten 100 Jahre und der kommenden Generationen.

 

  1. Die Wildfrage hat absolute Priorität, die historisch hohen Wilddichten machen alle weiteren Anstrengungen den angestrebten Zukunftswald aus der Wiege zu heben, zunichte. FSC hat sich in letzter Zeit vermehrt darum bemüht, Initiativen zu promovieren, um den Wildbestand drastisch zu reduzieren. Wir fordern daher ein klares Konzept in diesem Sinne für die nächsten 10 Jahre.

                                                                                                                                                                          

  1. Waldbau wird im Wald gemacht, die zentralistische Vorgehensweise sollte einer bottom up Strategie, Platz machen. Auf diese Weise wird die Motivation der verwaltungsinternen Mitarbeiter und der Waldbesitzer gefördert. Die vorhandenen Mittel werden dem Wald unmittelbar zugute kommen und nicht weiterhin  in der Bürokratie verpuffen.
  2. Der “Runde Tisch” der letzten Plénière (Oktober 2022) war keineswegs repäsentativ, müsste er doch sowohl die “Filière Forêt” als auch die “Filière Bois” abdecken. FSC fordert von der momentanen Führung des PFN,  vor einer nächsten Runde die betroffenen Ministerien (Umwelt, Energie, Wirtschaft, Classes moyennes) an einen gemeinsamen Tisch zu bringen, um  folgende Themen auf höchster Ebene zu diskutieren und ein gemeinsames Konzept vorzulegen:

 

Es ist ein Trugschluss zu glauben, Waldbau könne ohne klare Zielsetzungen für den Zukunftswald die Grundlage liefern für die Bereitstellung hochwertiger Holzsortimente an die künftigen Generationen. Unsere aktuellen “Erntebestände” sind das Produkt einer solchen Vorgehensweise, basierend auf mutigen politischen Entscheidungen und erheblichen Investitionen. Deshalb müssen im Vorfeld auch untere Fragen angegangen werden. Grundlage könnten die unter Punkt 8 zu ermittelnden Daten sein.

 

  • Stellenwert des regionalen Holzes für Bau und Innenaustattung als Alternative zu Beton, Stahl und Kunststoffen
  • Energieholz unter seinen verschiedensten Formen aus Luxemburg und fernen Ländern (Stichwort: Wollen wir unseren Wald verheizen?)
  • Windkraftanlagen im Wald: welches ist die Planung für die nächsten 50 jahre?
  • Stellenwert des “Holzclusters” und des “E-Holzhaff” zu überdenken und substantiell aufzuwerten
  • Förderung kleiner regionaler Sägewerke, die eine Schlüsselposition in Luxemburg bei der Zertifizierung von regionalen Endprodukten für den Verbraucher spielen
  • Transparenz von importiertem Holz und Holzprodukten (FLEGT, ...) sowie Export (China...)

 

  1. Es gibt heute eine Menge Daten zum jetzigen Wald; die wichtigsten Daten fehlen allerdings:
  • Daten zum Wildbestand, in den Nachbarländern werden derzeit neue Methoden angewandt, die ziemlich verlässlich sind (Nachtsichtgeräte, Drohnen, Scheinwerferbefahrung, etc)
  • Daten zum Holzhandel und zur Holzverarbeitung. Die angestrebte Transparenz ist absolut inexstent.  Beispiel: Auszug aus dem letzten PFN “Les données existantes EUROSTAT ne sont pas exploitables pour le LUBG – non obligation de fournir des données”.
  • Daten der bestehenden innereuropäischen Subventionsmechanismen im Holzhandel.

 

  1. Kontrolle: Es gibt einige Regelwerke, die verhindern sollten, dass unkontrollierte Produkte in Luxemburg importiert werden. Diese greifen kaum; jedenfall besteht keine, oder extrem minimale, Kontrolle. Markantes Beispiel ist die “Politique d’achat Public” . Das beratende Organ war in all den Jahren der Existenz dieser Reglemente, trotz mehrmaligem Nachfragen seitens FSC, kein einziges Mal zusammen.

 

  1. Im  PFN 2004 geht die Rede von einem “centre -bois”. Was ist unter diesem Begriff zu verstehen? Ebenfalls ist der Begriff “réseau des acteurs” nicht definiert (siehe Punkt 5 hier oben)
Wald